My favorite Nietzsche insight on the limits to our ability to nail down absolute "truths" about the nature of reality. In my opinion a much underappreciated point. Were it better appreciated, much unnecessary conflict could be avoided.
Was ist Wahrheit? Inwiefern können wir mit unserer subjektiven Wahrnehmung Wahrheit überhaupt erkennen? Nietzsche setzte sich auf äußerst eindrucksvolle Art und Weise mit diesen Fragen auseinander.
In Über das Pathos der Wahrheit (1872/73, English Regarding The Pathos Of Truth), part of his attempt to summarize ancient Greek thinking on truth and language, Nietzsche wrote: “Only by forgetting that primitive world of metaphor, only by allowing the solidification of the molten lava of human imagination, only by virtue of a rock-solid belief that this sun, this window, this table are truths in and of themselves, can man live a life of peace, security and consequence. If he could escape for but one moment from the prison walls of his beliefs, his self-confidence would be at an end. That a bird or an insect perceive a completely different world than he, even this admission costs him effort, as does the admission that none of these perceptions can properly be claimed to be the ‘correct’ one, since this would have to measured with a non-existent measuring stick. In the end, between two absolutely differing spheres there is no causality, no correctness; rather at best a stammering translation into a foreign language.” (my translation)
Im Original: “Nur durch das Vergessen jener primitiven Metapherwelt, nur durch das Hart- und Starrwerden einer ursprünglichen in hitziger Flüssigkeit aus dem Urvermögen menschlicher Phantasie hervorströmenden Bildermasse, nur durch den unbesiegbaren Glauben, diese Sonne, dieses Fenster, dieser Tisch sei eine Wahrheit an sich, ... lebt er mit einiger Ruhe, Sicherheit und Konsequenz: wenn er einen Augenblick nur aus den Gefängniswänden dieses Glaubens herauskönnte, so wäre es sofort mit seinem „Selbstbewußtsein” vorbei. Schon dies kostet ihm Mühe, sich einzugestehen, wie das Insekt oder der Vogel eine ganz andere Welt perzipieren wie der Mensch, und daß die Frage, welche von beiden Weltperzeptionen richtiger ist, eine ganz sinnlose ist, da hierzu bereits mit dem Maßstabe der richtigen Perzeption, das heißt mit einem nicht vorhandenen Maßstabe gemessen werden müßte. ... Denn zwischen zwei absolut verschiedenen Sphären … gibt es keine Kausalität, keine Richtigkeit ... sondern höchstens ... eine nachstammelnde Übersetzung in eine fremde Sprache.”